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"BLogbuch"

reisetagebuch graphic under sails

October 06th, 2017

10/6/2017

1 Comment

 

Fische die "Jacht´s nagen, Nachts jagen"
ein Gewittersturm, 160 Seemeilen nach Peloponnes und ein Heimflug...

Bild
Bedrohlich zieht das Gewitter über die Berge Lefkas in die Ankerbucht.
Nachdem wir über einen Monat in der geschützten Bucht vor Nidri lagen, haben wir uns vor einigen Tagen endlich auf den Weg, "ganz nach Süden" gemacht.  Es war eine schöne, aufregende und arbeitsreiche Zeit in Nidri. Wir haben die tollen Menschen vom SeaClownCircus kennengelernt für die auch das kleine Doku/PromoVideo entstanden ist. Wir hatten mit dem Fotograf Thomas Fladung aus München ein Fotoshooting auf der Segeljacht Wind Dancer, für die auch die Texte für die Webseite entstanden sind. Ich habe an unserem Schiff einen neuen Propeller und sogar eine neue Toilette installiert...!!!
(Das eimerschleppen hat also endlich ein Ende)... Gut Ding muss Weile haben.Und unsere Schiffsheizung ist in dieser Zeit aus Deutschland eingetroffen. Wir haben jetzt einen Refleks Schiffsofen. (An dieser Stelle noch mal vielen Dank an Dietrich H. aus Bingen für den Aufwand, den netten Kontakt, die tolle Gebrauchsanleitung und den aufwendigen Versand) Ich habe den Ofen testweise im Cockpit gestartet. Er heizt wie eine eins. Jetzt muss er nur noch eingebaut werden. Später. Ich brauche noch Rohre, Durchführungen und noch ist es warm genug.

Und wie es so ist an einem schönen Platz, der Anker sitzt sehr tief und fest und der Aufbruch fällt schwer. Man kann sich schon gar nicht mehr erinnern wie es gleich noch mal war. Mit Wind in den Segeln und Wellen unter dem Schiff ein Ziel am Horizont anzusteuern. Wir haben schließlich noch ein Gewittertief abgewartet. Ein Gewittersturm ging von Mitternacht bis etwa 3 Uhr Morgens. Regen, Blitz, Donner, Böen bis 120kmh. Wir hatten über 20 Grad Krängung (schieflage) vor Anker!!! Unser Beiboot hab ich noch wegfliegen sehen. Ich habe es unversehrt aus der anderen Seite der Bucht wiedergeholt. Nur bei einem Schiff in der Bucht ist der Anker ausgebrochen. Es ist auf die Felsen getrieben. Nicht weiter schlimm. Gleich nach dem Sturm wurde es von vielen Beibooten wieder ins tiefe Wasser gezogen. Nix passiert. So ein Schiff hält auch was aus.

Mit etwas "Hilfe" von Ulrike und Norbert von der PALOMA aus Heidelberg, eine 11m, Ketch (zweimaster), haben wir es dann schließlich geschafft die geschützte Bucht vor Nidri zu verlassen und die erste Etappe nach Sivota zu machen. 8 Seemeilen richtung Süden und eine völlig neue Welt. Ein friedlicher kleiner Hafen, geschützt hinter einem kleinen Berg. Nachdem Johannes einen ganzen Tage lieber auf der PALOMA bei Ulrike und Norbert verbracht hat als bei uns verschieben wir unsere Weiterfahrt also um einen Tag. Die Fische hier lieben es ohnehin unseren Bewuchs am Rumpf abzufressen, und sie sind noch nicht ganz damit fertig. Und wir haben den Tag genutzt um unsere kompletten 45m Ankerkette auf dem Anlegesteg auszubreiten und die Markierungen nachzumalen. 10m weiß, 20m rot, 25m rot/weiß, 35m weiß/rot/weiß und 45m lang rot. Das ist enorm wichtig, um beim Ankern auch zu wissen wie viel Kette man schon/noch unten hat. Am Tag darauf segeln wir aber dann tatsächlich weiter auf die Insel Ithaka.

Jetzt wollen wir in Tagesetappen über Zakynthos und 2 Stationen auf dem Festland, in etwa 10 Tagen, den Hafen Kalamata auf Peloponnes erreichen. Es liegen etwa 150 Seemeilen (x 1,8 = km) vor uns. Die Winde sind ziemlich wechselhaft, typisch für den Herbst. (Im Norden Deutschlands fällt wegen Sturm Xavier gerade der Zugverkehr aus)

Die Odyssee mit der Schiffsschraube!
Passend für das Wetter, die Jahreszeit und das neue offene Seegebiet das vor uns liegt, haben wir neben der neuen (gebrauchte) Offshore-Rettungsinsel auch einen "richtige" Schiffsschraube am Schiff. Wir hatten natürlich auch vorher schon einen Propeller an der Welle, aber einen völlig unterdimensionierten. Dieser war nämlich einen sündteuerer Falt-Flügelpropeller, mit dem es sich super segeln lässt, aber unter Motor zu fahren war damit beinahe nicht möglich. Im Hafen, gegen Wind auslaufen, einparken, oder gegen Strömung durch eine Meerenge war bisher ein echtes Problem, bzw immer ein Risiko. Bei Gegenwind hatten wir nicht nur den ganzen Verkehr gefährdet und aufgehalten, sondern, unter voller Motorleistung, echt Probleme überhaupt voran zu kommen.
Der neue Propeller ist ein dreiflügel Festpropeller. Zieht wie Hechtsuppe und bremst beim Segeln nur 0,5 knoten. Die Sicherheit an Bord steigert das enorm. Wir können jetzt im Notfall, ohne weiteres, auch gegen viel Wind und Welle einen sicheren Hafen anlaufen oder gegen Strömungen ankommen. Hauptsächlich deswegen hab ich die eingebaut.
Wir weigern uns dennoch unter Motor zu fahren bzw. unter Motor Strecke zu machen. Wir sind Segler! Und wenn kein Wind geht liegen wir vor Anker und warten. Ein paar Tage auf den Inseln. Herrlich. Deshalb haben wir seit dem Schiffskauf im Mai 2016, auch erst 4x Getankt. (jedesmal etwa 60 l)

Du merkst schon, es ändert sich was. Wir sind jetzt nämlich bald nicht mehr in der „Badewanne“ Adria, oder hinter den Inseln des Ionischen Meeres versteckt. Wir fahren jetzt "raus" ins Mittelmeer. Richtung Ägäis. Auch wenn wir natürlich immer noch entlang der Küste fahren, hat der Wind und die Welle jetzt bald mehr Kraft. Der Weg, den der Wind Zeit hat auf das Wasser zu wirken wird größer. Es ist wieder ein kleiner Schritt nach vorne, den man bedacht und mit Respekt geht. Es fühlt sich für mich etwa so an, wie damals, als ich das erste mal alleine mit der kleinen roten 2,5m Jolle an den, für damalige Verhältnisse, unglaublich riesigen Chiemsee gefahren bin. Ich und die Nusschale in dem unglaublich riesigen See. Mit gemischten Gefühlen habe ich damals meinen Proviant für einen Tag in die Jolle gepackt, diese ins Wasser gezogen und den Chiemssee überquert. Von Seebruck, nach Herrenchiemsee und zurück. Als ich diese Überquerung geschafft habe war die Welt voller neuer Möglichkeiten.

Gerade, hier auf Ithaka, der Heimatinsel von Odysseus, sind wir sind dankbar für jeden Tag mit Wind aus Nord-Nordwest, das Windgeschehen dreht langsam. Im Herbst und Winter ist die vorherrschende Windrichtung im Ionischen Meer eher Süd. Garnicht gut! Wir werden wohl mit den letzten nördlichen Winden des Jahres um das erste Kap von Peloponnes kommen. Von dort aus werde ich meine Route alleine, um die zwei weiteren Kaps, Richtung Osten fortsetzten.

Eva und Johannes fliegen für den Winter nach Deutschland. Sie ergeben sich einerseits den herbstlichen Witterungsbedingungen und andererseits dem Heimweh. Sie freuen sich sehr darauf Familie und Freunde wieder zu sehen. Ich werde noch auf unserem Schiff bleiben. Die Heizung liegt bereit und wartet darauf eingebaut zu werden. Über Weihnachten kann ich mir vorstellen auch nach Niederbayern zu fliegen, aber es ist noch nichts gebucht. Eigentlich habe ich Angst vor der Kälte.

Mein Plan, einhand auf der PADNEA:
Anfang November sollte der Meltemi (Massiver Nordwind in der Ägäis) endgültig vorbei sein. Das würde ein queren der Ägäis, von Insel zu Insel, Richtung Osten ermöglichen, oder aber auch ein weitersegeln von Peloponnes aus nach Nord, also nach Athen. Ich weis es noch nicht so genau wohin es mich dann verschlägt, oder ob ich nicht irgend wo hängen bleibe. Aber die richtung Ost reizt mich generell.

Rein interessehalber habe ich mich auch mal mit den Seekarten des SuezKanals und dem Roten Meer beschäftigt. Da währe es auch im Winter schön warm und man könnte toll schnorcheln… Und total abgefahren finde ich die Tatsache, das man "nach" dem RotenMeer, einfach an der Küste, nach Osten entlang weitersegeln könnte, und es dann irgendwann nach Australien nur eine Überfahrt von 200 Seemeilen offenes Meer währen…
Aber da hätte ich dann auch keinen Schiffsofen kaufen brauchen.

liebe Grüße von der PADNEA
1 Comment
Rosi link
10/19/2017 09:33:03 pm

Hallo die Family !

Andy mit Bart! Cool, da ist mir spontan wieder dieser Hit aus den 90ern eingefallen. Oder warens doch die 70er ?

Ihr macht´s es einfach richtig gut!



Captain Sensible ::::

When the party is packed, but the people are wack
They don't know how to act always on your back
Say Captain - Say Captain

When you feel like a star, want a drink at the bar
But you can't get far, nobody knows who you are
Say Captain - Say Captain

Life is just too much for you
You just don't know what to do
Can't make it now how no way
This is what you say

Say Captain say wot, say Captain say wot
Say Captain say wot, say Captain say wot

When your late for work and your boss is a jerk
Starts yelling and screaming till your feelings are hurt
Say Captain - Say Captain

When your bills are high and you're trying to get by
You're about to die but before you cry
Say Captain - Say Captain

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